Der Lischka Prozess
Bei der Recherche im Archiv des Landtags NRW ging es vor allem darum, wie die Kampagne des Ehepaars Klarsfeld gegen Lischka, Hagen und Heinrichsohn sowie die Enthüllungen über den FDP-Politiker Ernst Achenbach von den politisch Verantwortlichen in Nordrhein-Westfalen aufgenommen wurden und sich in parlamentarischen Debatten, Anfragen und Stellungnahmen niederschlugen.
Die interessantesten Quellen ist die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Dr. Neuberger, Hamel, Grätz, Professor Dr. Küchenhoff und Anke Brunn (SPD) zum Deutsch-Französischen Zusatzvertrag und den Fall Klarsfeld vom 8.7.1974 sowie eine Stellungnahme von Ernst Achenbach zum Bericht der Herren Neumayer, Dehler und Onnen an den Gesamtvorstand der Bundespartei vom 5.6.1953 über die Lage im (FDP) Landesverband Nordrhein-Westfalen sowie ein vertraulicher Bericht zum Fall Naumann vom 11.6.1953.
Die übrigen Quellen sind Berichte aus verschiedenen Zeitungen, vor allem aus den Jahren 1971 und 74, d.h. nach der versuchten Entführung von Lischka in Köln und über den Prozess gegen Beate Klarsfeld, bei dem sie sich für die Entführung vor Gericht verantworten musste und bei der frühere Gestapo-Chef von Paris, Kurt Lischka, als Zeuge auftrat.
Biographisches Kompendium A 0208/1:
Ernst Achenbach, Stellungnahme zu dem Bericht der Herren Neumayer, Dehler und Onnen an den Gesamtvorstand der Bundespartei vom 5.6.1953 über die Lage im (FDP) Landesverband Nordrhein-Westfalen, undatiert
Vertraulicher Bericht, Eine Darstellung zum Fall Naumann, Düsseldorf, 11.6.1953
Achenbach: Nichts verschenkt, WAZ, 25.2.1972
Achenbach, Widera bleiben FDP-Chefs, WAZ, 13.3.1972
Fahndung nach Beate Klarsfeld, nachdem sie mit jungen Franzosen das Büro des Bundestagsabgeordneten Achenbach besetzt hatte, WAZ, 25.6.1971
Haftbefehl für drei der sieben jungen Franzosen, die gestern Morgen in Essen die Kanzlei des Rechtsanwalts und Bundestagsabgeordneten Ernst Achenbach besetzt hatten, WDR-Nachrichten, 25.6.1971
Kanzleistürmer vor Gericht, beschleunigtes Verfahren für drei junge Franzosen, WAZ, 29.6.1971
Geldstrafe für Demonstranten, Essener Schöffengericht verurteilt drei franz. Demonstraten, die das Büro des Essener Bundestagsabgeordneten Ernst Achenbach besetzt hatten, Die Welt, 30.6.1971
Landtag NRW, Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Dr. Neuberger, Hamel, Grätz, Professor Dr. Küchenhoff und Anke Brunn (SPD) zum Deutsch-Französischen Zusatzvertrag und Fall Klarsfeld, Düsseldorf, 8.7.1974
Verliert Achenbach Amt im Ausschuss?, Ruhr Nachrichten, 12.7.1974
Judos fordern Achenbach muss zurücktreten, WAZ, 13.7.1974
Angeklagter SS-Führer Mitarbeiter Achenbachs, NRZ, 16.7.1974
FDP-Spitze befasst sich erneut mit „Fall Achenbach“, Generalanzeiger, Bonn, 16.7.1974
Die Schatten des Ernst Achenbach, Die Zeit, 19.7.1974
Genscher spricht mit Achenbach, NRZ, 17.7.1974
Der Welt Lohn, Obwohl Achenbach den deutsch-franz. Vertrag blockiert und die Strafverfolgung deutscher Kriegsverbrecher verzögert hat, wollen sich die Liberalen nicht von ihm trennen, Der Spiegel, 22.7.1974
Achenbach will Ausschuss-Amt jetzt abgeben, NRZ, 23.7.1974
FDP: Achenbach kann sich selbst verteidigen, NRZ, 25.7.1974
Achenbach nicht mehr Berichterstatter, Rheinische Post, 19.9.1974
Für Achenbach kämpfen die Jungdemokraten nicht, Frankfurter Rundschau, 10.10.1972
Ernst Achenbach rückt auf in der FDP-Fraktion, Zeitungsbericht, 8.12.1971
Ernst Achenbach, deutscher Politiker; FDP, Dr. jur., Munzinger-Archiv, 1.2.1978
Kernfragen eines Prozesses, Gespräch Dr. Günter Wirths mit Rudolf Hirsch, Standpunkt. Evangelische Monatsschrift, Heft 5, Berlin (DDR), Mai 1980