Der Lischka Prozess
Heinrich Illers war während des Vichy-Regimes als SS-Hauptsturmführer stellvertretender Kommandeur des SD von Paris und der Pariser Region. Damit stand er unter der Leitung von Helmut Knochen und Kurt Lischka. Zudem hatte er als Leiter der Abteilung IV Zugriff auf sämtliche Referate innerhalb des SD. In dieser Funktion beteiligte er sich unter anderem an der Bekämpfung von Kommunisten in Paris, der Verhaftung und Internierung von Jüdinnen und Juden, den Maßnahmen gegen Widerstandsgruppen sowie der Kriegsgefangenenüberwachung.
Zum Zeitpunkt des Lischka-Prozesses war Hillers 71 Jahre alt und pensionierter Senatspräsident des Landessozialgerichts Celle. Da auch gegen ihn ein Verfahren lief, machte er im Kölner Prozess von seinem Aussageverweigerungsrecht in vollem Umfang Gebrauch.
Über Heinrich Illers lag ein Dossier von Serge Klarsfeld vor, nach dessen Veröffentlichung er sich hatte pensionieren lassen. Doch trotz der darin gesammelten belastenden Dokumente bestritt Illers in der Öffentlichkeit immer, Leiter der Pariser Gestapo gewesen zu sein. Als er den Gerichtssaal verließ, grüßte er demonstrativ in Richtung der Angeklagten, womit er vermutlich vor allem seinen ehemaligen Vorgesetzten Kurt Lischka meinte.
„Ich habe erfahren, dass Verlegungen von Insassen von Lagern aus Frankreich heraus irgendwo hin erfolgt sind, insbesondere aus dem Lager Drancy.“
Dr. Heinrich Illers