Der Lischka Prozess

 

Daniel Farhi

Daniel Farhi wurde am 18. November 1941 in Paris geboren als Sohn des aus Izmir (Türkei) nach Frankreich eingewanderten jüdischen Ehepaares Samuel und Estréa Farhi. Während der deutschen Besatzung wurde er zusammen mit seiner jüngeren Schwester Françoise von einer protestantischen Familie in Besançon versteckt. Georges und Juliette Allenbach wurden dafür später in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. 

1967 bis 1977 fungierte Farhi als Rabbiner der Liberalen Israelitischen Union Frankreichs. Am 2. Juni 1977 gründete er mit anderen zusammen die Liberale Jüdische Bewegung Frankreichs (MJLF). Fahri engagierte sich im Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen und setzte sich insbesondere für die Erinnerung an die Shoah ein. Seit 1975 nahm er an Aktionen der Klarsfelds teil, und war auch Mitglied der FFDJF. Er organisierte u.a. mehrere Fahrten von Frankreich in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Seit 1990 initiierte und etablierte er an den Jahrestagen eine öffentliche Lesung der Namen der jüdischen Menschen, die aus Frankreich deportiert worden waren, angelehnt an das Denkmal zur Deportation der Juden aus Frankreich von Serge Klarsfeld. Als Mitglied im Förderausschuss des französischen Vereins Peace Now setzte er sich für eine Verständigung zwischen Israel und Palästina ein. 

Am 23. August 2021 verstarb Farhi im Alter von 79 Jahren in Nizza.